Grabak - Bloodline Divine

Lady_Metal

Band: Grabak

Album: Bloodline Divine

Label: Massacre Records

Release Date: 17. November 2017

Genre: Black Metal

Rezensent: Flo

Tracklist:
01. Post Lucis Natum (Intro)
02. Via Dolorosa
03. Sinnocence
04. Corpsebride
05. Oblivion
06. Seelensammler
07. Bloodline Divine
08. S.T.U.K.A.
09. Phoenix
10. Apostate

Lineup:
Jan "Hellthroat" Klepel - Gesang
Serpent - Gitarre
C.L. - Gitarre
Vorst - Bass
B.S. - Drums & Percussion


Vielen Dank an Massacre Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Mit "Bloodline Divine" schlagen GRABAK ein weiteres Kapitel ihres brachialen Black Metal auf. Dafür ließen sich die Leipziger sechs lange Jahre Zeit, was natürlich die Erwartungshaltung im Szenepublikum auf ein sehr hohes Level setzte. Beim jüngsten Langeisen erwarten uns zur gewohnten Blasphemie unter anderem gegenläufige Melodiebögen auf den Gitarren sowie der dezente Einsatz von Chören, Streichern und Soundteppichen. Das klingt ja schon mal vielversprechend, also rein mit der Scheibe ins Laufwerk!

Der Einstieg wird klassischerweise mit einem Intro gestaltet, auf das "Via Dolorosa" mit seinem rasend schnellem Chorus folgt. Im letzten Drittel findet man dann auch bereits das erste melodisch gestaltete Riff vor, womit Grabak ein Maß an Epik beigeben, welches sich jedoch durch den Zusatz von einem Doublebass-Gewitter nicht zu sehr vordrängt. Während sich "Sinnocence" nahezu durchgängig im Midtempo und vor allem merkbar im Death Metal bewegt, hat man das Gefühl, dass die Leipziger hiermit etwas über das Ziel hinausschießen. Der Song wirkt sogar etwas stilbrüchig im Gegensatz zu den üblichen Halsbrechern.

"Corpsebride" und "Oblivion" füllen diese entstandene Lücke durch ihre angenehmen Spiellängen wieder auf. Ähnlich dem zweiten Titel werden diverse Parts jeweils wieder in bekömmliche Epik verspielt und erreichen damit Ohrwurm-Qualitäten. Möchte man hier eine Band als Vergleich anfügen, dürfte es musikalisch den schnellen Songs von GRAVEWORM in gewisser Weise ähneln. Frontmann Hellthroat allerdings legt seine gesangliche Individualität hervorragend an den Tag, die auch beim ganz nach alter Schule auf die Zwölf fahrenden "Seelensammler" inklusive Sprachteil ein gutes Bild macht.

Gefolgt vom Namensgeber des Albums, der zugleich die längste Spieldauer aufweist, stimmt die Band anfänglich zum Marschtempo ein und steigert sich im Laufe des Songs aufgrund der treibenden Rhythmik bis zur ausdauernden Herausforderung der Nackenmuskulatur hoch. Um diesem Gewitter noch ein fettes Paket draufzusetzen, haben die fünf Herren weitere drei Songs parat. Das Album erhält damit ein gebührendes Finale, das nochmals mit ordentlich Blastbeats und überraschend einfachen aber dennoch schmackhaften Riffs auftrumpft.

Fazit:
GRABAK wissen auch mit dem neuen Album "Bloodline Divine" sehr zu überzeugen. Auch wenn der Großteil der Songs recht ursprünglich gehalten ist, gelingt der Band immer wieder ein kleiner Ausbruch in neuere Sound-Gebiete. Alles in Allem darf man hier auf alle Fälle ein Ohr riskieren, gerade aus der Tatsache heraus, dass es sich um eine deutsche Black Metal Band handelt, die es nicht erst seit gestern gibt. Beim eingefleischten Fan darf die Scheibe schließlich nicht im Regal fehlen.

Flo für Lady-Metal.com